Bundesnachrichtendienst
Der Bundesnachrichtendienst (BND) ist als einziger deutscher Nachrichtendienst zuständig für die Auslandsaufklärung. Er untersteht dem Bundeskanzleramt. Im Jahr 2016 ist das Haushaltsvolumen mit 723,8 Millionen Euro veranschlagt.
Erst seit 1990 ist seine Tätigkeit durch ein Gesetz geregelt, das BND-Gesetz. 2016 soll dieses Gesetz reformiert werden.
Interview mit Franz-Josef Hanke
Protest gegen das neue BND-Gesetz
BND-Gesetz verhindern: Wir wollen keine deutsche NSA!
Ein Blick in die Trickkiste des BND
Der Beitrag stellt übersichtlich die verschiedenen Strategien des BND vor, mit denen dieser geltendes Recht umgeht, sowie die Fälle, in denen er das Recht unstreitig bricht.
Politische Handlungsmöglichkeiten nach dem NSA-Skandal auf nationaler Ebene
Der NSA-Skandal hat die rechtlichen, politischen und technologischen Defizite in der Arbeit der deutschen Geheimdienste offenbart. Peter Schaar zeigt auf, wie die Bundesregierung auf nationaler Ebene für einen besseren Schutz des Fernmeldegeheimnisses sorgen kann.
Folgen der Snowden-Enthüllungen in Deutschland und global
Vortrag von Georg Mascolo
Die Fernmeldeaufklärung des Bundesnachrichtendienstes – Rechtsgrundlagen und bestehende Regelungsdefizite
Die Rahmenbedingungen für eine Telekommunikationsüberwachung durch den BND legt das G10-Gesetz fest. Die G10-Kommission ist für die Kontrolle der Abhörmaßnahmen verantwortlich. Tatsächlich findet ein Großteil der Überwachungsmaßnahmen durch den BND außerhalb des Geltungsbereichs des G10-Gesetzes statt – und damit ohne jedwede Kontrollmechanismen.
Protokolle des NSA-Untersuchungsausschusses
Der NSA-Untersuchungsausschuss soll aufklären- doch allzu oft erfährt die Öffentlichkeit nichts von seiner Arbeit. Wir fordern die vollständige und zeitnahe Veröffentlichung der Transkripte durch den Bundestag.
Bis dahin finden sich Protokolle der öffentlichen Sitzungen bei netzpolitik.org und WikiLeaks.NSA-Ausspähungen und der demokratische Verfassungsstaat
Im internationalen Recht ist das Recht auf informationelle Selbstbestimmung bisher kaum geschützt. Dennoch existieren auch nach der derzeitigen Gesetzeslage schon Rechtsmittel, um gegen die Abhörpraxis der NSA vorzugehen und das Recht auf informationelle Selbstbestimmung zu schützen.
Reporter ohne Grenzen: Klage gegen BND-Überwachung
Die strategische Fernmeldeüberwachung des BND erfasst einen großen Teil des grenzüberschreitenden Datenverkehrs. Aufgrund ihrer zahlreichen Kontakte ins Ausland sind von dieser Überwachung mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Reporter ohne Grenzen betroffen. Jetzt hat die Organisation gegen diese Praxis geklagt.
Zur Bedeutung des nationalen Schutzregimes für transnationale Kooperationen des BND
Im Zuge der Snowden-Enthüllungen wurde die enge Kooperation von BND und NSA in der Kommunikationsüberwachung publik. Von besonderer Wichtigkeit waren die Selektoren, die zur automatischen Überwachung des Datenverkehrs eingesetzt wurden. Dr. Kurt Graulich hat die Liste dieser Suchbegriffe eingesehen und gutachterlich bewertet.
Wie das Menschenrecht auf Privatheit in seiner Krise an Profil gewinnt
In den Gremien der Vereinten Nationen haben die Enthüllungen Edward Snowdens über die massenhafte Überwachung der „Five Eyes“ eine rege Diskussion um die Bedeutung und Reichweite des Menschenrechts auf Privatheit im digitalen Zeitalter ausgelöst. Eric Töpfer zeichnet in seinem Beitrag die Diskussionen nach.
Menschenrechtliche Anforderungen an die Auslandsüberwachung des BND
Vortrag von Prof. Dr. Beate Rudolf
Rechtsgrundlagen nachrichtendienstlicher Überwachungstätigkeit im Ausland
Vortrag von Prof. Dr. Christoph Gusy
Strategische Telekommunikationsüberwachung als Methode der Verdachtsgewinnung
Vortrag von Prof. Dr. Matthias Bäcker
Bundesamt für Verfassungsschutz
Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) ist der deutsche Inlandsnachrichtendienst. Es untersteht dem Bundesministerium des Innern. Für das Jahr 2016 ist das Haushaltsvolumen mit rund 261 Millionen Euro veranschlagt.
Rechtsgrundlage ist seit 1950 das Bundesverfassungsschutzgesetz, das 2015 reformiert wurde.
Interview mit Franz-Josef Hanke
Chronik der Skandale
Der Blog der der Kampagne „ausgeschnüffelt! Verfassungsschutz abschaffen“ sammelt die Skandale um die Aktivitäten der Verfassungschutzbehörden seit 1953- von mit Sprengstoff ausgestatteten V-Leuten (1982) über die Aufführung von KZ-Überlebenden als „Linksextremisten“ bis hin zum NSU-Skandal.
Brauchen wir den Verfassungsschutz? Nein! Memorandum (Auszug)
„Wir brauchen keine überflüssigen, teuren und unkontrollierbaren Verfassungschutzbehörden – die selbst immer wieder zur Gefahr für unsere Grundrechte, für die Verfassung und den demokratischen Rechtsstaat werden. Der ‚Verfassungsschutz‘ ist ersatzlos abzuschaffen.“
„Entscheidend ist für mich, dass man dieses V-Leute-Unwesen abschafft“
Klaus Hahnzog fordert eine Reform des Verfassungsschutzes – und sieht Gefahren bei einer Abschaffung des Dienstes.
Cyber-Sicherheit im grundrechtsfreien Raum?
Vor allem die Enthüllungen Edward Snowdens haben gezeigt, dass die Überwachung des Internets durch Staaten in weit größerem Ausmaß stattfand und stattfindet, als zuvor angenommen wurde. Sie haben den Blick auf das Internet als Raum der unendlichen Möglichkeiten erheblich getrübt. Welchen Schutz bieten hier die Grundrechte, informationelle Selbstbestimmung und die Wahrung des Telekommunikationsgeheimnisses?
Was Karlsruhe nicht verbietet, macht Berlin nur dreister
Michael Plöse stellt die maßgeblichen Entscheidungskriterien vor, auf die das Bundesverfassungsgericht sein Urteil über die Verfassungsmäßigkeit eines Datenaustauschs zwischen Geheimdiensten und der Polizei gestützt hat. Vor dem Hintergrund der vielfältigen juristischen Kommentare zu der Entscheidung fragt er nach den Konsequenzen, die das Urteil für die Neugestaltung einer informationellen Zusammenarbeit von Sicherheitsorganen aufgestellt hat.
Warum die ATDG-Novelle mit der Sicherheitsverfassung des Grundgesetzes unvereinbar ist
Am 1. Januar 2015 trat das Gesetz zur Änderung des Antiterrordateigesetzes und anderer Gesetze in Kraft. Die Änderungen bringen eine umfassende Ausweitung der polizeilichen und nachrichtendienstlichen Befugnisse für eine informationelle Zusammenarbeit mit sich. Durch diese erweiterten Befugnisse werden die vom Bundesverfassungsgericht formulierten grundrechtlichen Mindestanforderungen unterlaufen.
Protokolle des NSU-Prozesses
Als Ende 2011 eher zufällig die NSU-Modserie aufflog, war die Empörung groß: Warum hatte der „Verfassungsschutz“ trotz intensiver Überwachung der „rechtsextremen Szene“, trotz zahlreicher V-Leute im unmittelbaren NSU-Umfeld angeblich weder etwas von der rassistisch motivierten Gewaltbereitschaft, noch den mörderischen Zusammenhängen geahnt?
Diese Fragen steht beim NSU-Prozess immer wieder im Raum. Das Bündnis NSU Watch sowie ARD und BR veröffentlichen Protokolle des Prozesses.
Geheimdienstkontrolle
Sowohl der BND als auch die Verfassungsschutzbehörden sind prinzipiell der Kontrolle durch die Parlamente, die vorgesetzten Ministerien und die Gerichte unterworfen. Nach dem G-10-Gesetz von 1968 ist für die Prüfung und Genehmigung der geheimdienstlichen Telekommunikationsüberwachung auf Bundesebene die parlamentarische G-10-Kommission und für die Aufsicht über die Behörden das parlamentarische Kontrollgremium (PKGr) zuständig.
Etwa 6.500 BND- und 2.700 BfV-Mitarbeiter/innen stehen in der 18. Wahlperiode des Deutschen Bundestags neun Mitglieder des PKGr und vier Mitglieder der G-10-Kommission gegenüber.
Deutsche Rechtspositionen zur Überwachungsaffäre
Im April 2014 nahm der 1. Parlamentarische Untersuchungsausschuss des 18. Deutschen Bundestags zur NSA-Affäre seine Arbeit auf. Zum Auftakt führte der Ausschuss mehrere Sachverständi-genanhörungen durch, in denen rechtliche und technische Rahmenbedingungen der geheimdienstlichen Überwachungstätigkeit erörtert wurden.
Mindestanforderungen an eine rechtsstaatliche Reform der Geheimdienstgesetze
Ein Jahr nach dem Einsetzen des NSA-Untersuchungsausschusses im Deutschen Bundestag zeigt sich, dass der Bundesregierung an einer lückenlosen Aufklärung des Skandals nicht gelegen ist. In einer gemeinsamen Erklärung fordern Vertreter*innen der Zivilgesellschaft einen umfassenden Einblick in alle Vorgänge und eine Reform der Geheimdienstgesetzgebung.
Die G10-Kommission heute und morgen
Vortrag von Dr. Thorsten Wetzling
Systematische Mängel der parlamentarischen Kontrolle
Vortrag von Wolfgang Neškovic
Die Lücken innerhalb des nachrichtendienstlichen Kontrollsystems
Vortrag von Peter Schaar